Was ist eine Dread Disease bzw. Schwere Krankheiten Vorsorge?
Bei der Dread Disease (kurz DD) bzw. Schwere Krankheiten Vorsorge (kurz SKV) handelt sich um ein Hybridprodukt zur Absicherung von biometrischen Risiken, das Leistungen aus dem Bereich der Krankenversicherung und Lebensversicherung kombiniert. Bei den verschiedenen DD-Anbietern gibt es Listen mit „Krankheiten“, die versicherbar sind. Die Formulierung „Krankheit“ ist dabei irrefĂŒhrend, denn Leistungsauslöser ist korrekt. Denn es gibt andere SchicksalsschlĂ€ge wie z. B. den Herzinfarkt, den Schlaganfall, einen Unfall, PflegebedĂŒrftigkeit oder Probleme mit der WirbelsĂ€ule, die versicherbar sind. Es ist mehr als nur eine Krebsversicherung, viel mehr! Dazu beispielhafte Leistungsauslöser:
Wenn eine der definierten Leistungsauslöser (idR eine Erkrankung mit festgelegtem Schweregrad) in deinem Leben auftritt, dann bekommst Du eine steuerfreie Einmalzahlung, zur freien Verwendung! Steuerfrei, da es eine reine Risikoabsicherung ist!
Bedingungen: es muss eine Erkrankung aus der Liste deiner Versicherung sein UND Du musst die Karenzzeit ĂŒberleben. Die liegt in der Regel zwischen 14 bis 30 Tagen. Wenn dein Partner beispielsweise die Diagnose „Krebs“ bekommt, dann musst dieser – je nach Anbieter – 14 bis 30 Tage ĂŒberleben, dann wird die versicherte Leistung wird ausgezahlt. Als einmalige Summe.
Zur Erinnerung: steuerfrei!
Der Ablauf ist wie unten in der Grafik dargestellt.
Die DD-Versicherung kann mit zusĂ€tzlichen Bausteinen erweitert werden, beispielsweise Leistungen bei psychischen BeeintrĂ€chtigungen oder Erwerbsminderung. Bei einigen Anbietern ist sogar ein lebenslang laufender Vertrag möglich, was sich aber meist nur fĂŒr junge Kunden lohnt. Anmerkung: Seit 2023 bietet keine DD-Versicherung mehr lebenslange VertrĂ€ge fĂŒr Neukunden. Leider!
Die VertrĂ€ge sind fĂŒr Privatpersonen sowie Firmen verfĂŒgbar. Bei Firmen wird sie als Keyman-Police oder SchlĂŒsselkraftversicherung bezeichnet, was steuerliche GestaltungsspielrĂ€ume eröffnet.
Die Dread Disease ist seit 1993 auf dem deutschen Markt verfĂŒgbar, wobei sie international schon lange bekannt ist. Speziell in Asien genieĂt sie groĂe Beliebtheit. Dort ist die DD bzw. SKV auch unter dem Namen Trauma oder Critical Illness Insurance (kurz CI) bekannt. Beide Termini finden in Deutschland keine Anwendung. Die Dread Disease genieĂt in Deutschland steigende Beliebtheit, was vor allem an den Problemen der BerufsunfĂ€higkeitsversicherung liegt.
Was sind die Leistungsauslöser?
Das hÀngt von der jeweiligen Versicherung ab. Die Anzahl der versicherten Leistungsauslöser ist höchst unterschiedlich, wobei eine quantitative Bewertung keinen Sinn ergibt, weil manche Gesellschaften z. B. verschiedene Krebsarten separat auflisten, um optisch umfangreicher zu wirken. Dabei lÀsst sich die Dread Disease generell in sechs Gruppen einteilen, wobei dies keine einheitliche Definition ist.
Wie wichtig ist es möglichst viele Krankheiten abzusichern?
Auch die sogenannten „Spezialvergleiche“ einiger Anbieter helfen wenig, da der medizinische Laie (was fĂŒr die Mehrheit aller Kunden gelten dĂŒrfte) das nicht beurteilen kann. Besser ist es verschiedene Szenarien zu beschreiben und zu fragen, wie Du in diesen abgesichert sein willst. Daraus leitet sich dein Versicherungsbedarf ab, dessen Lösung eine bestimmte DD-Versicherung sein kann. Entweder alleine oder als Kombination, z. B. die Kombination mit einer Unfallversicherung sowie einem Krankentagegeld.
Es gibt Lösungen sowie tabellarische Ăbersichten. Aber ich bitte um VerstĂ€ndnis, dass ich diese nur meinen Kunden zeige! ;)
Vereinzelt kommt das GerĂŒcht auf, dass eine besonders prĂ€zise oder besonders weite Definition fĂŒr den Kunden von Vorteil wĂ€re. Weder noch ist korrekt, da beispielsweise eine Krankheit mehrfach genannt werden kann, wenn man unterschiedliche Begriffe oder kleine Modifikationen verwendet.
Zudem spielt nicht die Anzahl der Erkrankungen die zentrale Rolle, sondern die Frage, wie hoch deren Eintrittswahrscheinlichkeit ist. Das nennt man Inzidenz und wird pro n-FĂ€lle je 100.000 Einwohner gemessen. Wenn es eine sinnvolle nummerische Messung gĂ€be, mĂŒsst die Summe aller Inzidenzen verglichen werden. Aber aufgrund unterschiedlicher Datenverarbeitungen sind hier nur SchĂ€tzwerte möglich.
Die absolute Anzahl der Erkrankungen ist Augenwischerei.
Die nĂ€chste Kritik wĂ€re, dass man prĂŒfen mĂŒsste, wie hoch das Kostenrisiko bzw. die Ausfallwahrscheinlichkeit des Versicherten ist, da nicht jede Erkrankung hier gleich ist.
Ergibt eine Dread Disease Sinn?
Wenn die Dread Disease bzw. Schwere Krankheiten Vorsorge als Produkt unterrichtet wird, dann stellt ein guter Dozent eingangs immer zwei Fragen:
Wie viele Menschen kennst Du, die berufsunfÀhig waren?
Wie viele Menschen kennst Du, die Krebs hatten?
Die RĂŒckmeldungen sind immer gleich! NatĂŒrlich ergibt die DD Sinn, sowohl als Einzellösung, als ErgĂ€nzung zur BerufsunfĂ€higkeitsversicherung oder teils sogar als Alternative zu dieser!
Die Frage der Sinnhaftig kann man beantworten, wenn man sich anschaut, wie viele FĂ€lle pro Jahr fĂŒr bestimmte Erkrankungen auftreten?
Wie viele schwere Erkrankungen gibt es pro Jahr in Deutschland?
Die Quelle fĂŒr die o. g. Zahlen ist der AOK Gesundheitsatlas in bundesweiter AusfĂŒhrung. Kurzum: Es kann jeden treffen, womit der Sinn einer Dread Disease Versicherung auĂer Frage stehen sollte. Die Frage ist nur, fĂŒr wen und wie ausgesaltet?
Wer ist die Zielgruppe? FĂŒr wen eignet sich die Dread Disease?
Theoretisch fĂŒr jeden, jedoch sollte in der Praxis differenziert werden. Die Zielgruppe umfasst Personen, die bei einem schweren Schicksalsschlag (bspw. Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall) eine steuerfreie Auszahlung wollen, um davon entweder eine medizinische Heilbehandlung zu bezahlen oder eine Zeit lang den eigenen Lebensunterhalt zu finanzieren.
Die DD-Versicherung eignet sich fĂŒr Menschen, die aus verschiedenen GrĂŒnden keine BU-Versicherung bekommen können oder sich nicht leisten wollen. Unbenommen ist die BerufsunfĂ€higkeitsversicherung die Vollkasko-Lösung. Nur leider bekommt nicht jeder einen Vertrag, beispielsweise weil die Gesundheitsfragen sehr hart sind oder der Beitrag sehr hoch. Mancher kann oder will sich keine BerufsunfĂ€higkeitsversicherung leisten.
Speziell bei körperlich tĂ€tigen Berufen wie dem Handwerker, dem Polizist, der Krankenschwester etc. bietet die DD-Versicherung oft Beitrags-Vorteile durch niedrigere VersicherungsprĂ€mien! Das klare Leistungsversprechen schafft schnelle Klarheit im Leistungsfall! Alle der u. g. Berufe erhalten bei der Dread Disease in der Regel ein in Relation kostengĂŒnstigeres Angebot als bei einer BerufsunfĂ€higkeitsversicherung.
Anbei beispielhafte Berufe, fĂŒr die sich eine Dread Disease Versicherung lohnt. Teilweise mit echten LeistungsfĂ€llen.
Letztlich kann ein jeder eine Dread Disease Versicherung abschlieĂen und sollte auch darĂŒber nachdenken, wie die fast 150 echten Kundenbeispiele zeigen:
150 echte (!) Dread Disease LeistungsfÀlle (aufklappbar)
Und wer aufgrund der RisikoprĂŒfung und den Gesundheitsfragen keine vollwertige BerufsunfĂ€higkeitsversicherung bekommt, hat hier eine zweite Chance um sich einen hochwertigen Teilkasko-Schutz zu kaufen.
FĂŒr Familien mit Kindern lohnt ein Vertrag mehrfach, da so ein hochwertiger Schutz fĂŒr die gesamte Familie erreicht wird, weil Kinder kostenfrei mitversichert sind.
Wie sind Kinder versichert?
Bei den meisten DD-Versicherungen sind Kinder bis zum 18. Lebensjahr kostenfrei bis zu 50% der Versicherungssumme (meist begrenzt auf 35.000⏠pro Vertrag) mitversichert.
Hat also jeder Elternteil eine DD-Versicherung, dann ist jedes Kind zweimal versichert, bekommt also die doppelte Summe. Theoretisch könnte man die Anzahl der VertrĂ€ge der Erwachsenen dahingehend optimieren, dass die Kinder noch besser abgesichert wĂŒrden, aber das lieĂe sich durch konkrete Produkte fĂŒr die Kinder effizienter absichern. Als Mitnahmeeffekt ist die kostenfreie Kinderversicherung gut, aber sie ist meistens kein Grund, um mehrere schwere Krankheiten Vorsorge VertrĂ€ge pro Person zu unterhalten.
Was sind die Vorteile eine Dread Disease Versicherung?
Das Produkt ist einfach, da klar greifbare Leistungsauslöser definiert sind. Wie viele Menschen kennst Du, die berufsunfĂ€hig geworden sind? Wie viele Menschen kennst Du, welcher Krebs, einen Herzinfarkt, Schlaganfall, Verbrennungen, oĂ. hatten? Eben!
Der Leistungsauslöser einer DD-Versicherung ist sehr klar definiert. Es gibt keine groĂen InterpretationsspielrĂ€ume. Es gibt eine Diagnose, Du musst ein paar Tage ĂŒberleben, dann gibt es die steuerfreie Einmalzahlung!
Wenn die Vorteile in einer Tabelle betrachtet werden, dann sieht es so aus:
Was sind die Nachteile der DD-Versicherung?
Einige der Vorteile können auch als Nachteil ausgelegt werden.
Zwar gibt es eine steuerfreie Einmalzahlung, aber keine Rente. Bei einem Anbieter lĂ€sst sich das Problem lösen, bei den meisten anderen leider noch nicht. Je Ă€lter Du wirst, umso wertvoller ist die Einmalzahlung im Vergleich zur Rente. Je kĂŒrzer dein Krankheitsverlauf (z. B. Krebs) bzw. deine Restjahre bis zur Rente sind, umso wertvoller ist die Einmalzahlung im Vergleich zur Rente. Am Beispiel von Krebs wĂ€re die DD vermutlich lukrativer als die BU, denn die Diagnose genĂŒgt und Krebs fĂŒhrt entweder zum Tod oder wird binnen kurzer Zeit geheilt. Eine lange BU-Rente ist hier nicht zu erwarten. Hast Du hingegen einen Autounfall, weshalb Du Invalide bist, leistet die BU lĂ€nger als die DD. Deshalb sind eine Unfallversicherung sowie ein Krankentagegeld unverzichtbare ErgĂ€nzungen zur Dread Disease!
Im Vergleich zur BerufsunfĂ€higkeit kann die DD besser oder schlechter sein, wie das u. g. Beispiel einer 37 Jahre alten Person zeigt. Verglichen wurde eine BU-Rente iHv 18.000⏠jĂ€hrlich (1.500âŹ/Monat) im Vergleich zu 250.000⏠Einmalleistung einer Dread Disease. Beides ohne Dynamik sowie beides mit gleichem Beitrag. Das u. g. Beispiel zeigt schön, dass die BU besser sein kann, aber nicht muss. Je Ă€lter Du wirst, umso eher lohnt sich die Dread Disease. Und wenn dein BU-Grund nicht dauerhaft ist (z. B. ein Krebs), dann lohnt die DD auch eher.
Da es sich um einen Teilkasko-Schutz handelt, ist es nur bedingt mit der BU-Versicherung vergleichbar, weshalb die Empfehlung situativ gilt. Bei manchen Leuten ist die DD-Versicherung besser, bei manchen schlechter. Es hĂ€ngt vom Einzelfall ab. Wichtig ist, dass Du als ErgĂ€nzung eine Unfallversicherung sowie ein Krankentagegeld versicherst, um die LĂŒcken zu minimieren!
Manchmal ist der Beitrag fĂŒr die Teilkasko-Lösung gĂŒnstiger, manchmal ist er es nicht. Pauschalaussagen sind nicht möglich, denn â Du ahnst es â es hĂ€ngt vom Einzelfall ab. FĂŒr SchreibtischtĂ€ter (z. B. Ingenieur, Arzt, Betriebswirt) ist die BU manchmal die opportun gĂŒnstigere Lösung.
Der gröĂte Nachteil sind die Wartezeiten, die fĂŒr einige Erkrankungen gelten. FĂŒr Krebs, Multiple Sklerose, Osteoporose oder Herzerkrankungen (z. B. Herzinfarkt) ist das ĂŒblich. So heiĂt es zum Beispiel bei der Canada Life wie folgt:
Bitte beachten Sie, dass die in Anlage 1 zu den Versicherungsbedingungen der Schweren Krankheiten Vorsorge in Nr. 3 (schwere Krankheit âKrebsâ), Nr. 4 (schwere Krankheit âBypassoperation der HerzkranzgefĂ€Ăeâ) und Nr. 5 (schwere Krankheit âAngioplastie am Herzenâ) vereinbarten von 6 bzw. 3 Monaten erst mit Beginn des Versicherungsschutzes (siehe §14 Absatz 1 der Versicherungsbedingungen) zu laufen beginnen; also frĂŒhstens mit Zugang des Versicherungsscheins.
Diese Klausel ist als ScheiĂe zu klassifizieren! Warum? Nicht etwa wegen der Wartezeiten, denn das ist fair kommuniziert und wird von anderen Anbietern auch gemacht. Es geht um etwas ganz anderes, nĂ€mlich, dass die Fristen fĂŒr die Wartezeiten frĂŒhestens mit Zugang des Versicherungsscheins zu laufen beginnen soll. Diese Klausel benachteiligt den Kunden, denn wofĂŒr gibt es technischen und materiellen Versicherungsbeginn, wenn die Versicherung mit Klausel zum Nachteil des Kunden die Wartezeit abdingen will? Wenn die Canada Life trödelt, kann es zum Nachteil des Kunden erfolgen. Leider verstöĂt diese Klausel nicht gegen §10 VVG Versicherungsbeginn, denn leider darf von dieser Schutzvorschrift zum Nachteil des Verbrauchers abgewichen werden.
Ăhnlich einer Unfallversicherung endet der Vertrag mit dem Leistungsfall. Wenn Du dein Geld bekommen hast, dann erlischt der Vertrag. Vereinzelt bieten Anbieter an, dass Du den Vertrag fĂŒr ein zweites Ereignis fortfĂŒhren kannst. Diese Option ist schön, jedoch nicht gĂŒnstig und kaum zu haben.
Was ist bei der Steuer und den BeitrÀgen zu beachten?
Da es sich um eine Lebensversicherung handelt, gelten all deren Regeln auch fĂŒr die Dread Disease, wobei produktspezifische Besonderheiten zu beachten sind.
GrundsĂ€tzlich wĂ€re der Beitrag im Rahmen der sonstigen Vorsorgeaufwendungen von der Steuer absetzbar. In der Praxis wird der Freibetrag der sonstigen Vorsorgeaufwendungen aber fast immer vollstĂ€ndig von der Krankenversicherung beansprucht, womit er nicht fĂŒr andere Versicherungen verfĂŒgbar ist. Bei familienversicherten Ehepartnern kann ein steuerlicher Hebel angesetzt werden, womit ein Teil des Beitrags ĂŒber die SteuererklĂ€rung zurĂŒckflieĂt. Ein steuerlicher Hebel ist auch fĂŒr PKV-Versicherte möglich
Wenn es einen RĂŒckkaufswert gibt oder die Versicherung kapitalbildend ist, egal ob durch ZinsĂŒberschĂŒsse oder durch Investment-Fonds, dann sind die ErtrĂ€ge unter UmstĂ€nden (Bedingungen beachten!) steuerbegĂŒnstigt, aber grundlegend mit dem Ertrag zu versteuern.
FĂŒr den Todesfall kann es opportun sein, dass die DD-Versicherung âĂŒber Kreuzâ versichert wird. Im Erlebensfall (bei Eintritt einer schweren Krankheit) gibt es keinen Unterschied, im Todesfall wĂ€re die Summe jedoch steuerfrei.
Wird die schwere Krankheiten Vorsorge als Keyman-Police im Betriebsvermögen gefĂŒhrt UND sichert die betrieblichen Belange ab, statt der privaten des Keymans (z. B. der GeschĂ€ftsfĂŒhrer), dann können Ausgaben und Einnahmen als Betriebsausgaben bzw. Betriebseinnahmen deklariert werden.
Du oder dein Steuerberater sollten aber nicht auf die Idee kommen den Vertrag erst im Betriebsvermögen zu fĂŒhren und dann im Leistungsfall wĂ€hrend der Karenzzeit diesen auf die Privatperson zu ĂŒberschreiben. Das funktioniert nicht und gibt bei einer BetriebsprĂŒfung richtig Ărger!
Was gibt es bei der Kalkulation zu beachten?
Es gibt Anbieter aus Deutschland, Liechtenstein und Irland. In Deutschland ist die Aufsichtsbehörde die BaFin, im UK bzw. in Irland die Central Bank of Ireland sowie die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA). Alle Aufsichtsbehörden unterliegen den EU-Regeln und halten sich an Àhnliche Standards. Eine qualitative Gesamtentscheidung pro Deutschland, Irland oder Liechtenstein ist fachlich nahezu möglich.
Die Kalkulation bei Produkten aus Deutschland, Liechtenstein oder Irland unterscheidet sich kaum, egal ob es um die Kalkulation nach Art der Lebensversicherung oder nach Art der Schadenversicherung geht. Teilweise wird von deutscher Kalkulation gesprochen, was aber missverstĂ€ndlich ist, weil beispielsweise die Liechtensteiner (z. B. Prisma Life) nach Art der Schadenversicherung kalkulieren! Frag im Zweifel lieber nach, denn das erspart dir böse Ăberraschungen!
Lediglich einzelne Aspekte können beurteilt werden. Etwaige Aussagen, welche dir einen Standort schlecht machen wollen, können getrost als Panikmache abgetan werden, weil die Fachliteratur hier keine Tendenz hat. Lass dir nicht erzÀhlen, dass Deutschland, Liechtenstein oder Irland im Zusammenhang mit einer Dread Disease besser sei.
Beispiel: Lass dir bitte nicht weiĂmachen, dass in Liechtenstein ein Konkursprivileg gelten wĂŒrde, das deutsche Kunden besserstellen wĂŒrde. Dies widerspricht §1 I VAG iVm §7 XXXIV VAG. Bis heute mir noch kein Maklerbetreuer einer Liechtensteiner Versicherung eine Rechtsquelle gezeigt, welche etwas anderes belegt…
Und falls einer etwas anderes behauptet, dann soll er es bitte mit Rechtsquellen begrĂŒnden!
Beispiel: Ein gĂ€ngiges Vorurteil gegenĂŒber den irischen Anbietern ist, dass diese ein Kollektiv (=die Zusammensetzung der Versichertengemeinschaft) neu verteilen könnten. Das ist nur halb wahr. Korrekt ist, dass bei finanzieller Schieflage die irische Finanzaufsicht einschreitet und SicherungsmaĂnahmen zum Schutz der versicherten Kunden fordert. Eine Reallokation kann Teil des MaĂnahmenplans sein, muss es aber nicht. Und in Deutschland gibt es Ă€hnliche Regeln dafĂŒr, bspw. ein Auszahlungsverbot, die Herabsetzungen der Versicherungsleistungen bis hin zum Auszahlungsstopp fĂŒr versicherte Leistungen, obwohl die Beitragspflicht erhalten bleibt.
Alles davon ist schlecht, egal in welchem der Systeme!
Welche Arten der Kalkulation gibt es?
Es gibt de jure nur zwei Arten der Kalkulation, wobei durch den Fondsmotor ein so schwerer Eingriff in die Kalkulation erfolgt, dass Du in der Praxis diese vier Typen unterscheiden solltest.
- Art der Schadenversicherung exkl. Fondsmotor
- Art der Schadenversicherung inkl. Fondsmotor
- Art der Lebensversicherung exkl. Fondsmotor
- Art der Lebensversicherung inkl. Fondsmotor
Eine Kalkulationsart ist per se neutral. Aus der Praxis heraus geht die Berater-Empfehlung zur Art der Lebensversicherung ohne Fondsmotor, weil es die höchste Planungssicherheit fĂŒr dich bedeutet. Aus PreisgrĂŒnden werden aber auch andere Kalkulationen von den Versicherungsnehmern (kurz VN) gewĂŒnscht. Das ist unter UmstĂ€nden ok, wenn Du dir der Nachteile bewusst bist!
Kalkulation nach Art der Schadenversicherung
Die Kalkulation nach Art der Schadenversicherung wird auch angelsĂ€chsische Kalkulation oder Kalkulation auf Basis der RisikoprĂ€mie genannt. Bei der Kalkulation nach Art der Schadenversicherung zahlst Du jedes Jahr eine höhere PrĂ€mie, weil das Risiko mit zunehmendem Alter steigt. Der Versicherer fĂŒgt dem noch eine kleine Marge oben hinzu.
Bei dieser Kalkulation steigst Du gĂŒnstig ein, aber spĂ€ter wird es sehr teuer. Gerade mit zunehmendem Alter ist die Eintrittswahrscheinlichkeit am gröĂten! AuĂerdem nimmst Du Schwankungen komplett mit, d. h., wenn die Versicherung sich verkalkuliert hat, wird der Fehler umgehend auf den Beitrag umgelegt, weil es keinen Sicherheitspuffer in Form von RĂŒckstellungen gibt. Diese Art der Kalkulation eignet sich allenfalls fĂŒr kurzfristige Projekte, beispielsweise die Absicherung einer Baufinanzierung.
Kalkulation nach Art der Lebensversicherung
Die Kalkulation nach Art der Lebensversicherung ist jene Vertragsart, die Du aus Deutschland kennst. Eine Kalkulation, wo in jungen RĂŒckstellungen fĂŒr spĂ€ter gebildet werden. Du zahlst also anfangs eine höhere PrĂ€mie als Du mĂŒsstest, dafĂŒr bleibt der Beitrag ĂŒber die Laufzeit (meistens) konstant, weil die anfangs gebildeten RĂŒckstellungen spĂ€ter zu Stabilisierung aufgebraucht werden.
Diese Art der Kalkulation birgt die gröĂte Sicherheit fĂŒr dich. Ja, sie kostet anfangs etwas mehr Beitrag, aber dieser ist nicht verloren, sondern in RĂŒckstellungen investiert damit Du spĂ€ter den Vertrag noch aufrecht erhalten kannst. Versicherungen werden auf Dauer gĂŒnstiger, je frĂŒher Du einsteigst, weil der Zinseszins-Effekt in Kombination mit den niedrigen PrĂ€mien fĂŒr dich arbeiten.
Was ist besser, nach Art der Schadenversicherung oder Art der Lebenversicherung?
Das lĂ€sst sich leider nicht pauschal sagen! Je nach verwendeter Annahmen kann man Argumente fĂŒr die eine oder andere Art finden. Da es sich um eine alternative Form der Arbeitskraftabsicherung handelt, die deine Familie schĂŒtzen soll oder dem Betrieb finanzielle Mittel sichern soll, sollte möglichst viel Kalkulationssicherheit eingekauft werden, weshalb ich die Art der Lebensversicherung deutlich eher empfehle! Die Kalkulation nach Art der Schadenversicherung sollte daher nur in begrĂŒndeten AusnahmefĂ€llen gewĂ€hlt werden. Ein Wechsel von der einen in die andere Art der Kalkulation ist ausgeschlossen, wenn es keine tarifliche Zusage dafĂŒr gibt. Ein gesetzliches Wechselrecht existiert nicht!
Was ist ein Fondsmotor?
Zur Versicherungswette „Tritt mein Risiko ein oder nicht?“ kommt noch eine Kalkulations-Wette hinzu „Bleibt die PrĂ€mie konstant, weil der Fondsmotor gute Performance liefert oder muss ich draufzahlen?“. Per se ist ein Fondsmotor neutral, denn er soll ErtrĂ€ge erwirtschaften, deren Mittelverwendung zur Senkung bzw. Stabilisierung der VersicherungsprĂ€mie verwendet werden. Das biometrische Risiko wird um ein Kapitalmarktrisiko ergĂ€nzt.
Auswirkung eines Fondsmotors bei Kalkulation als Schadenversicherung
Die Idee ist, dass durch einen erhöhten Beitrag am Anfang ein Puffer geschaffen werden soll, mit dem die BeitrĂ€ge in steigendem Alter aufgefangen werden sollen. Es wird als moderne Version der klassischen Versicherung verkauft, welche den erhöhten Beitrag im Deckungsstock anlegt. Hier flieĂt er in Fonds, wobei leider noch kein Anbieter dir die Anlageentscheidung darĂŒber lĂ€sst, welche Fonds bespart werden. Vermeintlich um den Kunden zu schĂŒtzen, bietet ein nicht-deutscher Anbieter eine Beitragsgarantie bei dieser Kalkulationsart an, die zufĂ€llig (!) so lange dauert, wie Stornohaftungszeit fĂŒr die Provision seiner Vertreter. Dazu mag sich jeder selbst ein Urteil bilden. Er taucht nicht auf meiner Liste der empfehlenswerten Anbieter auf!
Auswirkung eines Fondsmotors bei Kalkulation als Lebensversicherung
Technisch ist der Fondsmotor bei der Kalkulation nach Art der Lebensversicherung eine zusĂ€tzliche RĂŒckstellung, die einen Puffer fĂŒr spĂ€ter bilden soll, aus dem die steigenden PrĂ€mien finanziert werden sollen. Leider handelt es sich um eine komplette Blackbox, weil kein Anbieter alle u. g. Informationen erteilt:
- Ist der Fondsmotor zusĂ€tzlich oder alternativ zu den normalen RĂŒckstellungen geplant?
- Wie hoch ist der PrÀmienanteil des Fondsmotors?
- Welche Auswirkung hat der Fondsmotor auf die konkrete PrÀmie in Eurocent?
- Ab welcher Schwankungsbreite ĂŒber welche Zeit gibt es Auswirkungen auf das Kollektiv?
- Darf der Kunde im Ernstfall seine Versicherungssumme zu erhöhter PrĂ€mie fortfĂŒhren oder wird sie gesenkt?
- Wie funktioniert die Mittelverwendung der Fonds in Bezug auf Treue- und Schlussboni?
- Wie erfĂ€hrt der Anleger regelmĂ€Ăig von der Fondsentwicklung? Wie funktioniert das Reporting?
Bei Art der Schadenversicherung können zumindest approximierte Berechnungen durchgefĂŒhrt werden Beim Fondsmotor in der Kalkulation nach Art der LV befindest Du dich vollkommen in der Hand der Versicherung. Wenn ich als SachverstĂ€ndiger fĂŒr das Versicherungswesen einen Auftrag bekĂ€me, ein solches Produkt im Rahmen eines gerichtlichen Beweisbeschlusses zerlegen zu mĂŒssen, wĂŒrde ich passen, weil es schlicht nicht möglich ist!
Was ist, wenn der Fondsmotor „kaputt“ ist?
Was passiert, wenn der Fondsmotor schwĂ€chelt? Kurzfristig erstmal nichts. Wenn aber die Performance mittelfristig bis langfristig nicht gut ist oder es einen zu starken Verlust gab, dann werden entweder die PrĂ€mien erhöht oder – was wahrscheinlicher ist – die Versicherungsleistungen gesenkt, obwohl der Beitrag gleichbleibt. Eine schlechte Basis fĂŒr eine langfristige Absicherung, egal ob nach deutschem oder irischem Recht! Faustformel: Je lĂ€nger die Laufzeit des Vertrags, umso höher die Auswirkung des Fondsmotors und damit die SchwankungsanfĂ€lligkeit der PrĂ€mie.
Der Fondsmotor kann gĂŒnstigere PrĂ€mien begrĂŒnden. Geht diese Kapitalmarktwette aber schief, drohen zusĂ€tzliche Erhöhungen, die zum u. g. Brutto-Netto-Problem den Beitrag verteuern wĂŒrden.
Auswirkung eines kaputten Fondsmotors bei Kalkulation als Schadenversicherung
Hier ist dein Risiko erkennbar, denn Du zahlst im schlechtesten Fall jene PrĂ€mie, die Du ohne den Fondsmotor zahlen wĂŒrdest. Dein Maximalrisiko ist ĂŒberschaubar. Zum Vergleich kannst Du dir das gleiche Produkt ohne Fondsmotor angucken und weiĂt, worauf Du dich im schlechtesten Fall einstellen musst. Konzeptionell ist ein Fondsmotor in Kombination nach Art der Schadenversicherung dennoch unsinnig!
Auswirkung eines kaputten Fondsmotors bei Kalkulation als Lebensversicherung
Hier ist dein Risiko riesig, je nachdem wie der Fondsmotor in der Kalkulation eingebracht war. Im schlechtesten Fall erhöht sich dein Beitrag auf den Bruttobeitrag und Du musst darĂŒber hinaus eine Minderung der Versicherungssumme hinnehmen, weil Du in der Regel nicht ĂŒber den Bruttobeitrag hinaus erhöht werden darfst. Das liegt daran, dass kein Anbieter erklĂ€rt, wie und wo der Fondsmotor konkrete in der Kalkulation eingreift, weshalb es möglich ist, dass er die ĂberschĂŒsse befeuert (Risiko des erhöhten Nettobeitrags), den Bruttobeitrag begrenzt (Risiko des erhöhten Bruttobeitrags) oder dem RisikoprĂ€mienanteil zugerechnet wird (Risiko der verminderten Versicherungssumme). Oder schlimmer, zu allen drei Bereichen. Rausfinden kannst Du es nicht, denn es wird dir keiner sagen. Daher empfehle ich diese Kombination nur Ă€uĂerst ungern, da der Anleger eine groĂe Risikobereitschaft mitbringen muss, wĂ€hrend er gleichzeitig nicht auf das Produkt angewiesen sein muss. Dann wĂŒrde sich aber die Frage stellen, warum ĂŒberhaupt abschlieĂen?
Wenn ehrlich kommuniziert und mit realistischen Annahmen versehen, kann eine DD mit Fondsmotor abgeschlossen werden. Und hier darf – nein muss – man sehr wohl kritisch anmerken, dass die Fondsmotoren sportlich aufgestellt sind. Die beiden prominenten Beispiele hier sind die Dread Disease der Canada Life sowie der Gothaer.
Die Canada Life unterstellt eine Fondsperformance von 6% nach Kosten. Die Gothaer sogar eine Performance von 7% nach Kosten. Aus fachlicher Sicht kann ich die Canada Life begrenzt empfehlen, die Gothaer eher nicht. GrĂŒnde anbei.
Die Canada Life betreibt das Fondsmanagement nicht selbst sondern hat es an Setanta Asset Management ausgelagert. Diese verwalten schon seit Jahrzehnten die Kohorten- und Gesamtfonds der Canada Life. AuĂerdem kann deren Performance online eingesehen werden. Der Ausgleich ĂŒber Zeit und im Kollektiv ist hier ein seit Jahrzehnten erprobtes Konzept, was auch durch die Ablaufleistungen der Canada Life (und frĂŒher auch Standard Life) bestĂ€tigt wird. Die Gothaer ist mit ihrem Perikon-Konzept neu. Zu allem Ăberfluss ist einer der Top-Vermögensverwalter der Gothaer Asset Management (GOAM) samt einiger Kollegen vor wenigen Jahren ausgestiegen und hat sich mit einer eigenen Fonds-Boutique selbststĂ€ndig gemacht. Heute arbeitet er zusĂ€tzlich fĂŒr ein Analyse-Haus . Das hat bei der Gothaer ĂŒble Spuren bei einem Produkt hinterlassen, das vorher schon eine Kontroverse ausgelöst hat. Woher ist das weiĂ? Der gute Steffen Blaudszun hat mit mir studiert! ;)
Wie ist der Brutto-Netto-Spread zu bewerten?
Spread ist der englische Begriff fĂŒr Streuung oder Differenzbereich, von einigen Kollegen fĂ€lschlich als „Spreiz“ ĂŒbersetzt. Ein Spread ist erstmal neutral, denn fĂŒr hohe wie fĂŒr kleine Differenzen eines Spreads gibt es GrĂŒnde fĂŒr das Pro und Contra. Die Differenz eines Spreads kann entstehen, wenn die Ăberschussverwendung Sofortrabatt gewĂ€hlt wird. Durch ĂberschĂŒsse wird der Bruttobeitrag auf den Nettobeitrag gesenkt. Aber was heiĂt eigentlich Bruttobeitrag bzw. Nettobeitrag?
Der Bruttobeitrag ist das, was die Versicherung zur Deckung der Risiken und Ihrer Kosten kalkuliert. Dieser muss aufgrund aufsichtsrechtlicher Vorschriften höher als das reale Risiko sein, um so Sicherheitspuffer zu generieren. Durch diese Ăberzahlung entstehen ĂberschĂŒsse, die zu mindestens 90% zurĂŒck an die Kunden gezahlt werden mĂŒssen. Diese ĂberschĂŒsse können in verschiedenen Arten der Ăberschussverwendung flieĂen, u. a. fĂŒr eine reduzierte VersicherungsprĂ€mie. Diese reduzierte VersicherungsprĂ€mie wird Nettobeitrag genannt. FĂŒr die ĂberschĂŒsse gibt es verschiedene Verwendungsarten:
- ZinsĂŒberschuss bzw. verzinsliche Ansammlung
- FondsĂŒberschuss
- Beitragsverrechnung bzw. Sofortrabatt
Die hĂ€ufigste Form ist der Sofortrabatt, weil dadurch der Geldbeutel des Versicherungsnehmers geschont wird. Zwar werden die alternativ angelegten ZinsĂŒberschĂŒsse bzw. die FondsĂŒberschĂŒsse steuerfrei ausgezahlt, aber Du könntest dein Geld ohne die Versicherung vermutlich lukrativer anlegen. Falls Du nicht weiĂt wie, frag mich, ich zeige es dir. ;)
Die um die ĂberschĂŒsse reduzierte BruttoprĂ€mie wird als NettoprĂ€mie oder Nettobeitrag bezeichnet. Aber sie ist nicht garantiert!
Wieso ist der Nettobeitrag nicht garantiert?
Weil die ĂberschĂŒsse maĂgeblich von der Kapitalmarktentwicklung und noch stĂ€rker vom Zinsniveau abhĂ€ngig sind. Es ist egal welches Wertpapier der Bundesbank man nimmt, denn die Umlaufrendite festverzinslicher Wertpapiere fĂ€llt seit ĂŒber 10 Jahren. Das spiegelt sich im Höchstrechnungszins der Versicherungen wider, sowie in den sinkenden ĂberschĂŒssen. Das gilt ĂŒbrigens fĂŒr alle Versicherungen, es gibt keine Ausnahmen! Nein, auch nicht die IrlĂ€nder oder Liechtensteiner. Da funktioniert das Ă€hnlich, wird aber im Hintergrund anders saldiert. Das Problem aber bleibt analog bestehen! Das bedeutet, wenn die ĂberschĂŒsse sinken, steigt der Nettobeitrag bis hin zum Bruttobeitrag. Wenn es „nur“ einen Nettobeitrag gibt, droht anderes Ungemach.
Ist nun ein groĂer oder ein kleiner Spread besser?
Leider gibt es hier sehr viele Mythen und Falschaussagen, die genutzt werden, um das eigene Produkt zu promoten. Dazu ein Beispiel. Wir nehmen zwei Anbieter:
- Korruptia AG: 150⏠Brutto, 100⏠Netto, entspricht 50% Ăberschussanteil
- Diabolica VVaG: 200⏠Brutto, 100⏠Netto, entspricht 100% Ăberschussanteil
Welche Versicherung ist jetzt besser? Die korrekte Antwort lautet: Keine! Es sind zwei unterschiedliche Folgen, die fĂŒr das gleiche Szenario entstehen. Wenn die Zinsen sinken, so sinken die ĂberschĂŒsse. FlĂ€chendeckend, ĂŒberall, bei jeder Versicherung. Davon sind beide o. g. Versicherungen betroffen. Aber niemand kann sagen, ob die 50% Ăberschuss oder die 100% Ăberschuss realistischer kalkuliert sind, denn das ist ein wohlgehĂŒtetes Betriebsgeheimnis der Versicherungen. Man kann von einem gröĂeren Spread keine mathematisch unumstöĂliche Entscheidungsgrundlagen ableiten!
Das liegt unter anderem daran, dass die Beitragsanpassungen in der RealitÀt in Eurocent und NICHT in Prozent erfolgen. D. h. in der Praxis gilt die vereinfachte Formel:
|Anpassungsbedarf in âŹuro| = Beitragseinnahmen in âŹuro abzĂŒglich Leistungsausgaben in âŹuro
Wenn also mehr Geld ausgegeben als eingenommen wird, steigt die PrĂ€mie. Sie steigt um Eurocent. Wie viel Ăberschuss da vorher einkalkuliert war, spielt fĂŒr den Eurocent Beitrag keine Rolle. Man kann die VerĂ€nderung zwar in Prozent ausdrĂŒcken, aber es ergibt keinen Sinn, weil der Beitrag in Eurocent bezahlt wird!
Unterstellen wir zur Vereinfachung, dass beide Versicherungen gleich betroffen sind. Wenn der Anpassungsbedarf jetzt 60âŹ/Monat betrĂ€gt, dann passiert folgendes:
- Korruptia AG: 150⏠Brutto, 160⏠Netto
Erhöhung des Nettobeitrags auf den Bruttobeitrag, der auf 160⏠erhöht werden darf, da kein Ăberschuss erzielt wird. Die Versicherung steht jetzt unter BaFin-Aufsicht! - Diabolica VVaG: 200⏠Brutto, 160⏠Netto
Erhöhung des Nettobeitrags auf 160⏠Netto wg. KĂŒrzung auf 20% Ăberschussanteil. Die Versicherung kann weiterhin eigenstĂ€ndig agieren.
Bei welchem Anbieter wĂ€rst Du jetzt lieber versichert? Vermutlich nicht bei dem, der jetzt unter BaFin Aufsicht steht und der ggf. einem Auszahlungsverbot gem. §314 VAG oĂ unterliegt, oder doch? In diesem Fall wĂ€re also der hohe Spread fĂŒr dich als Kunde besser.
Nun gibt es aber auch traurige Beispiele, dass durch massive Unterkalkulation (Spread teilweise >200%) via Staubsaugereffekt sehr viele Kunden eingekauft wurden, denen nach kurzer Zeit massiv die BeitrĂ€ge erhöht wurden. Der prominenteste Anbieter war die BU der WWK Ende 2017. Dort versicherte Kunden musste teils die doppelte NettoprĂ€mie zahlen. Hingegen haben Die Continentale oder die LV1871 heute noch sehr hohe Spreads. Daraus lĂ€sst sich aber kein qualitativer RĂŒckschluss ziehen, wie das o. g. Beispiel verdeutlichen sollte.
Warnung
Wenn ein Vermittler versucht dich mit wegen des Brutto-Netto-Spreads gen Richtung eines Produkts zu schieben oder davon abzuhalten, sollten deine Alarmglocken lÀuten!
Sind Anbieter gut, die nur einen Netto-Beitrag haben?
Diese Vertriebs-LĂŒge ist sogar noch schlimmer als die verzerrte Brutto-Netto-Diskussion! Was sagt es denn aus, wenn bei einem Anbieter nur der Nettobeitrag ausgewiesen wird? Und warum passiert das nur bei Anbietern nach irischem Recht, also Canada Life und Zurich Eagle Star? Weil deren Aufsicht den Versicherungen bilanzielle GestaltungsspielrĂ€ume zulĂ€sst, so dass im Hintergrund eine Verrechnung (Saldierung) stattfindet. Dadurch kann man sich weder dem Kapitalmarkt noch dem Zinsniveau entziehen. Man stellt es nur anders dar. NatĂŒrlich haben auch irische Versicherungen die Möglichkeit das Kollektiv zu sanieren, sprich Leistungen zu senken oder PrĂ€mien zu erhöhen. Die technischen HintergrĂŒnde spielen an dieser Stelle keine Rolle, sie können es. NatĂŒrlich kann die irische Finanzaufsicht als Teil der EU es auch. Es ist schlicht dumm etwas anderes zu glauben oder zu behaupten. Aber wenn jemand etwas anderes behauptet, dann kann er bestimmt neutrale Rechtsquellen – also keine bunten Flyer der Versicherung – fĂŒr seine These beibringen…
Der Versuch anhand von Brutto-Netto und Deutsch bzw. Nicht-Deutsch eine Argumentation aufzubauen, ist der Versuche bei den vier u. g. Modellen einen Favoriten zu benennen. Das ist unmöglich! Wenn man die Skalierung entfernt, kann keine rein vorteilhafte Logik abgeleitet werden, denn alles hat Vor- und Nachteile!
Tendenziell mag ich die reine Nettodarstellung nicht, weil es mehr eine Blackbox ist als die deutsche Darstellung mit Brutto-Netto-Spread. Leider sind die beiden o. g. Anbieter aber zu gut aufgestellt, als dass man sie ignorieren könnte. Manchmal muss man leider eine Kröte schlucken. Der reine Netto-Beitrag ist ein Scheinargument!
Wer bietet alles DD-Versicherungen an?
Der aktive Markt ist empfehlenswerter Gesellschaften ist sehr klein.
Alphabetische Liste der echten (!) DD-Versicherungen in Deutschland:
- Canada Life (Irland)
- Eagle Star (Irland), Tochter der Zurich
- Gothaer (Deutschland)
- NĂŒrnberger (Deutschland)
- Prisma Life (Liechtenstein)
Theoretisch bietet die Prisma Life auch einen (guten) Tarif an. Ich tue mich mit der Empfehlung aber sehr schwer, da die Prisma Life in der Vergangenehit sowohl gegenĂŒber Kunden (Suchbegriff KAV oder Kostenausgleichsvereinbarung) als auch gegenĂŒber Vermittlern unredlich (fragwĂŒrdige Vertriebe; Sonder-Kollektive ĂŒber Tochter-Firmen; Einstellung GeschĂ€ftsbetrieb; Beteiligung eines Strukturvertriebs etc.) aufgetreten ist. Der Tarif mag gut sein, jedoch nicht so gut, als dass man bei den anderen vier Gesellschaften keine Lösung finden wĂŒrde.
2023-09 Update: Der vorangegangene Absatz ist Vergangenheit, denn ĂŒber die letzten Jahre hat sich ausgerechnet die Prisma Life zum verlĂ€sslichsten Partner entwickelt, so dass ich diese mittlerweile wieder pari mit den anderen Versicherungen stellen wĂŒrde.
Historisch gab es bisher die u. g. Anbieter:
- Canada Life
- Eagle Star (NeugeschÀft eingestellt; in Zurich eingegliedert)
- Fingro AG (NeugeschÀft eingestellt; in Gothaer eingegliedert)
- Gothaer
- NĂŒrnberger
- Prisma Life (teilweise ĂŒber Tochter CARDEA.life)
- Skandia (NeugeschÀft eingestellt)
- Zurich
Andere Versicherungen bieten den DD-Baustein als Teil ihrer anderen Produkte an. Beispielsweise:
- Allianz als Add-On zur Körperschutz-Police (KSP)
- AXA als FunktionsinvaliditÀtsversicherung
- Barmenia/Adcuri als FunktionsinvaliditÀtsversicherung
- Dialog als Add-On zur BerufsunfÀhigkeitsversicherung
- Die Bayerische als FunktionsinvaliditÀtsversicherung
- Janitos als FunktionsinvaliditÀtsversicherung
- LV1871 als Add-On zu diversen Tarifen
- NĂŒrnberger „Schnellhilfe“ als Add-On zu diversen Tarifen
- Signal Iduna als FunktionsinvaliditÀtsversicherung
- Stuttgarter als Add-On zur Unfallversicherung
- Swiss Life als Add-On zur GrundfÀhigkeitsversicherung oder Erwerbsminderungsrente
- Volkswohl Bund als Add-On zur GrundfÀhigkeitsversicherung
Der Markt ist stÀndig in Bewegung. Wichtig sind aber vor allem die in der oberen Tabelle genannten reinen DD-Versicherungen. Die Add-On Produkte sind meist nur eine Notlösung! Diese Add-On Produkte sind zwar besser als keine Lösung, bleiben aber eine Notlösung!
Wie sollte ein guter Vertrag korrekt konfiguriert sein?
NatĂŒrlich so, dass er zum Absicherungsbedarf von dir passt! Folgende Punkte mĂŒssen beim Angebot berĂŒcksichtigt werden:
Tipps fĂŒr deine Vertragskonfiguration:
Wenn er dann noch ein paar Eckdaten berĂŒcksichtigt, ist die Chance groĂ, dass Du eine gute Lösung bekommst! Ein paar Eckdaten sollte dein Vertrag enthalten:
Abgrenzung zur BerufsunfÀhigkeitsversicherung
Die BerufsunfĂ€higkeitsversicherung stellt fĂŒr viele Personen das erstrebenswerte Optimum dar, aber eben nicht fĂŒr alle Personen. Obendrein gibt es ein Marktversagen, da weite Teile der Bevölkerung von diesen wichtigen Versicherungen in-/direkt ausgeschlossen sind:
Zitat von Pfefferminzia zur BU-Versicherung: Dank eines hohen Konkurrenzdrucks und immer feineren Bedingungswettbewerbs unter den Versicherern ist das Produkt heute aber so ausgereizt, dass es quasi nur noch der hobbylose, nichtrauchende Akademiker zu bezahlbaren Preisen bekommt. Und der Rest kann sehen, wie er klarkommt.
FĂŒr weite Teile der Bevölkerung mĂŒssen also Ersatzlösungen her, wobei die DD eine sein kann, wie selbst bei Finanztip zu lesen ist, obwohl ich inhaltlich einige Kritiken an deren Artikel ĂŒbe, da er oberflĂ€chlich und teils veraltet ist.
Leider ist diese Entwicklung nicht neu. Sogar RĂŒckversicherungen warnen seit Jahren ĂŒber eine Fehlentwicklung in der BerufsunfĂ€higkeitsversicherung. So meldete z. B. die Deutsche RĂŒck schon in 2016 die u. g. problematische Entwicklung der BerufsunfĂ€higkeitsversicherung:
Es gibt derzeit Entwicklungen im Markt, die dazu fĂŒhren können, dass nur noch Personen mit niedrigem BU-Risiko eine ausreichende Rente abschlieĂen können. Die GrĂŒnde dafĂŒr sind
- Kostensteigerungen durch Ausweitungen der Bedingungen zur Top-BU,
- die Zunahme der Berufsgruppen durch weitere Differenzierungen und
- die Verschiebung von Arbeitnehmern in bessere Berufsgruppen durch Zusatzfragen.
DarĂŒber hinaus gibt es Zugangsbarrieren fĂŒr Personen mit Vorerkrankungen, die nur zu erschwerten Bedingungen oder gar nicht angenommen werden und fĂŒr Personen mit nicht versicherbaren Berufen.
Es gibt mittlerweile auch Studien, welche sich auf den echten FĂ€llen der Leistungsabteilungen der Versicherungen stĂŒtzen, die seit Jahren aktualisiert werden. Es ist aber egal ob man die Leistungsquoten der BU in 2018 oder die aktuelle Franke & Bornberg Leistungsstudie BU 2020 nimmt, die Probleme und die Tendenz bleiben die gleichen. Auch gibt es widersprĂŒchliche Angaben, weil andere Studien (z. B. Morgen & Morgen 2021) abweichend Ergebnisse prĂ€sentieren. Wer die Studien, sowie die vorgelegten Zahlen genauer liest, wird feststellen, dass die Studieninhalte oft das Gegenteil von dem sagen, was die Verfasser eigentlich bezwecken. Eine Sub-Seite mit weiterfĂŒhrenden Informationen ist WIP.
Kurzvergleich BerufsunfÀhigkeit zur Dread Disease
Vereinfacht ausgedrĂŒckt versichern die Dread Disease mit Anhang (Krankentagegeld, Pflege, Unfall) ca. 80% der Leistungsauslöser, die bei einer BerufsunfĂ€higkeit zur Leistung fĂŒhren wĂŒrden. Bei manchen Berufen, Altern oder GesundheitszustĂ€nden ist das gĂŒnstiger, speziell bei nicht akademischen Berufen, z. B. Handwerker, Polizei, Soldaten, Krankenschwester etc. Aber was ist mit der Psyche sowie den unspezifischen Leistungsauslösern?
Diese LĂŒcke kann durch den Abschluss einer Krankentagegeldversicherung gröĂtenteils geschlossen werden. Schaut man sich „nur“ die Leistungsauslöser an, gibt es theoretisch keinen Unterschied zur BerufsunfĂ€higkeit.
Aber das möchte ich gerne einschrĂ€nken, denn die BerufsunfĂ€higkeit ist eine langfristige Versicherung, wĂ€hrend die o. g. Kombination fĂŒr ca. 5-10 Jahre Verdienstausfall ausgelegt ist. FĂŒr die meisten Menschen genĂŒgt das. Leider nicht fĂŒr alle. Wer in jungen Jahren an einer chronischen aber nicht tödlichen Erkrankung erkrankt, der wĂ€re mit einer BerufsunfĂ€higkeitsversicherung besser gefahren. In Relation zur BerufsunfĂ€higkeit ist die Dread Disease Kombination oft gĂŒnstiger, hat aber RestlĂŒcken, was den niedrigeren Beitrag erklĂ€rt.
Wie kann eine Dread Disease beantragt werden?
Wie jede andere Versicherung auch, mittels Antrag, beim dem alle Angaben bis zur Antragsabgabe wahrheitsgemÀà sowie vollstĂ€ndig erfolgen mĂŒssen. Dabei sollte der u. g. schematische Ablauf immer eingehalten werden.
Zum Wesen einer biometrischen Versicherung gehört, dass Gesundheitsfragen gestellt werden, die eine HĂŒrde sein können. Dabei gibt es zwei Arten, wie die RisikoprĂŒfung erfolgen kann:
- Die manuelle RisikoprĂŒfung durch einen Menschen.
- Die digitale RisikoprĂŒfung durch eine Datenbank, z. B. VersDiagnose.
- Die manuelle RisikoprĂŒfung, die von einer elektronischen begleitet wird.
Dein Rauchverhalten kann deinen Beitrag erhöhen, ebenso wie deine Hobbys. Wichtig ist, dass ALLE Dread Disease Versicherungen ein Nachmelden der Aufnahme des Rauchens fordern. Du darfst dich hier also nicht in falscher Sicherheit wiegen! Andere gefahrerhöhende UmstĂ€nde (z. B. entwickeltes Ăbergewicht) mĂŒssen in der Regel nicht nachgemeldet werden.
Die Ergebnisse der RisikoprĂŒfung heiĂen Votum. Ein guter Vermittler kann das Votum beeinflussen, weil fĂŒr die unterschiedlichen PrĂŒfungen auch unterschiedliche Gesundheitsfragen gestellt werden, womit er fĂŒr dich oft ein besseres Ergebnis erzielen kann. Das gilt auch fĂŒr unterschiedliche Zugangswege: Ein guter Vermittler kann in der Regel auf unterschiedliche Antragsfragen zugreifen, was deine Chancen auf eine Annahme verbessert.
Wie so oft, gibt es kein pauschales besser oder schlechter. Weil die technischen Tools alle anonym sowie 24/7 verfĂŒgbar sind, sollte ein guter Vermittler diese stets vorab bemĂŒhen. Wenn die Ergebnisse daraus nicht zufriedenstellend sind, kann immer noch manuell geprĂŒft werden. Jedem Vermittler muss klar sein, dass die technischen Tools schĂ€rfer prĂŒfen als es ein Mensch tut, weil sonst Dinge „durchflutschen“, da mancher Vermittler gerne Diagnose-Bingo spielt. Das meint, dass er versucht so lange die Diagnosen zu optimieren, bis ein vermeintlich besseres Ergebnis herauskommt.
Was ist eine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung (VVA)?
Die VVA ist ein Sammelbegriff fĂŒr Rechtsfolgen, die eine Versicherung anwenden kann, wenn Du dir ein rechtliches Verschulden anrechnen lassen musst. Fast immer geht es dabei um die falsche Beantwortung von Antragsfragen, nach denen die Versicherung vor der Antragsstellung in Textform gefragt hat, wie es im §19 VVG steht. Jeder gefahrerhebliche Umstand zĂ€hlt, und was gefahrerheblich ist, bestimmt alleine der RisikoprĂŒfer! Das Verschweigen von Informationen ist dabei dem LĂŒgen gleichgestellt, da Du damit gezielt auf die Ergebnisfindung des RisikoprĂŒfers hinwirken wĂŒrdest. Unterschieden werden die u. g. Arten der VVA:
Letztlich spielen die unterschiedlichen Arten der VVA fĂŒr dich eine untergeordnete Rolle, denn wenn Du eine VVA begangen hast, haben entweder der Vermittler und/oder Du ScheiĂe gebaut. Da hilft dann nur noch der Gang zum Versicherungsberater oder Fachanwalt fĂŒr Versicherungsrecht. Ich will hier auch keine Tipps geben, denn der BGH hat zu Recht festgestellt, dass LĂŒgner und BetrĂŒger nicht schutzbedĂŒrftig sind. Möglicherweise magst Du damit ungestraft durchkommen, dass Du beim Gewicht aus dem Rollfass eine Pummelfee machst oder dass Du eine Allergie verschwiegen hast, aber das macht es nicht richtig oder unterstĂŒtzungswert… und was machst Du, wenn es auffliegt? Raucher werden fast immer erwischt, denn das Rauchen ist leicht nach zu weisen!
Ein gute RisikoprĂŒfung ist umfangreich und kann vom Laien nicht alleine gestemmt werden. Alleine schon, weil Du nicht alle Zugangswege kennst, keine RahmenvertrĂ€ge hast, keine Sondervereinbarungen, kein AusgleichsgeschĂ€ft etc. Schnapp dir einen Vermittler, den dieser minimiert das Risiko einer VVA, zumal er haftet. Achte darauf, dass Du zu einem Versicherungsmakler gehst. Dieser hat mehr Auswahl. Er haftet umfangreicher als ein Vertreter! Bei der DD bzw. SKV gibt es keine DIY-Lösung! Sie wĂ€re aber auch nicht klug, denn meistens beschĂ€ftigst Du dich mit dem Thema, weil Du keine BU bekommst oder willst…
Was sind weitere gefahrerhebliche UmstÀnde?
Alles, was direkten oder indirekten Einfluss auf den Beitrag hat. Neben der Konfiguration des Vertrags bist es vor allem Du als Person, sprich dein Gesundheitszustand, deine Arbeit sowie deine Hobbys. Es liegt auf der Hand, dass ein Arbeiter im Kohlekraftwerk ein etwas anderes Risiko als der BĂŒrokaufmann hat, oder nicht? Hier ein Ausschnitt jener Gefahren, die zu erhöhter PrĂ€mie fĂŒhren, wobei das Rauchen die gröĂte Auswirkung auf die Versicherung hat.
Bitte beachte, dass bei einigen Anbieter das Hinzukommen gefahrerheblicher UmstĂ€nde wĂ€hrend der Vertragslaufzeit nachgemeldet werden muss, z. B. fĂŒr Rauchen.
Nun könnte man auf die Idee kommen, dass bestimmte Dinge nicht angegeben werden oder man die Diagnosen „optimiert“, Diagnose-Bingo genannt…
Warum ist Diagnose-Bingo dÀmlich?
Diagnose-Bingo ist kein Kundenservice, das es eine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung darstellt, die als Vorsatz ausgelegt wird! Die Versicherung wird keinen Cent zahlen, den Vertrag wegen Arglist anfechten, die eingezahlten PrĂ€mien behalten und dem Kunden – also dir – den Stinkefinger zeigen. Warum? Weil Du dir die Dummheit des Diagnose-Bingo-Spielers als die eigene anrechnen lassen musst, weil er dein ErfĂŒllungsgehilfe gem. §278 BGB ist. Dazu gibt es diverse Urteile!
Willst Du eine Beratung?
Ich bitte aber um VerstĂ€ndnis, dass ich hier nicht all meine Geheimnisse verrate, wie man bessere Ergebnisse erzielt. Das erfahren meine Kunden, aber nicht das Internet. Du kannst aber gerne anfragen, wenn Du gerne Kunden werden wĂŒrdest. Kostet erstmal nichts auĂer Zeit…ok, und Ăberwindung. Also eine Beratung anfragen, am besten jetzt, denn es kostet nichts extra! :)