Die Singla Iduna PKV will kranke Kundinnen der Öffnungsaktionen loswerden? Ja! Reißerisch? Ja, jedoch belegbar…
Erst die Grundlagen, dann der Aufreger.
Was ist die Öffnungsaktion bei Beamten?
Die PKV-Öffnungsaktion bei Beamten wird als ein sogenannter Kontrahierungszwang oder Annahmegebot beschrieben. Also eine PKV mit Pflicht zur Annahme des (speziellen) Antrags.
Dies bedeutet, dass private Krankenversicherungen, die sich an dieser Aktion beteiligen, sich verpflichten, bestimmte Personen trotz schwerer gesundheitlicher Einschränkungen aufzunehmen. Egal wie krank der Versicherte ist bei gleichzeitig gedeckeltem Maximalzuschlag.
Doch gibt es Einschränkungen.
Wichtige Punkte der Öffnungsaktion:
Einige Punkte sind zu beachten, weshalb der PKV-Verband dazu eine Broschüre herausgegeben hat.
Hier die wichtigsten Punkte zur Öffnungsaktion für Beamte. Für Arbeitnehmer, Studenten, Freiberufler/Gewerbetreibende und Gruppenverträge gelten andere Regeln!
Zusammengefasst handelt es sich bei der Öffnungsaktion um ein spezielles Angebot, das bei Beamten den Zugang zur privaten Krankenversicherung ermöglicht, wo er sonst nicht gegeben wäre; selbst bei nicht regulär versicherbaren Interessenten. Grundlegend gut, oder nicht?
Kunden der Öffnungsaktion sind unerwünscht
In der Theorie vielleicht. Reden wir nicht um den heißen Brei rum, denn die Kunden der Öffnungsaktion sind beliebt wie Leberwursteis auf dem Reisparteitag der Veganer…
Erkennbar daran, dass:
- zumeist nur beschissene Tarife zugänglich sind.
- Vermittler kein Geld dafür erhalten, keine Abschlussprovision und meist auch keine Bestandsprovision.
- die Produktion (= Antragsgenerierung) teils wie ein Storno gegen die Ziele samt Bonusvereinbarungen gerechnet werden.
- die Tarife in KEINEM Vergleichsrechner korrekt darstellbar sind.
- die PKV deren Beantragung mit teils rechtswidrigen Antragsbehinderungen torpediert.
Etwaige IDD-Verstöße – etwa die Provisions-Fehlanreize – interessieren niemanden. Auch die Aufsicht nicht, welche an dieser an ein Kartell erinnere Absprache (da keine Ausnahmen) keine verbotene Wettbewerbsabsprache sieht…
Warum sind Kunden der Öffnungsaktion unerwünscht?
Diese Eindruck entsteht: Die PKV bieten etwas an, was sie nicht möchten? Also augenscheinlich ja, die Kunden der Öffnungsaktion sind unerwünscht.
Das ist insofern komisch, denn das Überrisiko des Kunden (vgl. o. g. 999% Aussage) kann man über die GbR Öffnungsaktion – an der alle Teilnehmer der Aktion beteiligt sind – gegenfinanzieren.
Jene Kunden, die man hier „verarztet", haben idR eine hohe Treue und man bekommt auch alle anderen Verträge von denen. Sprich das Vollmandat ist die Norm statt der Ausnahme. Damit muss doch Geld für eine Versicherung zu verdienen sein, oder nicht?
Schauen wir uns ein Negativ-Beispiel der Signal Iduna an:
Signal Iduna will keine kranken Kundinnen
Anscheinend nicht. Anbei ein Beispiel, wie die Signal Iduna reagiert, wenn eine Kundin der Öffnungsaktion kündigt. Die relevanten Teile habe ich markiert…

Anbei die o. g. E-Mail als Zitat, falls die Bild-Datei nicht sauber darstellbar ist.
Von: [geschwärzt] Gesendet: Mo 01.09.2025 09:41
An: [geschwärzt] Betreff: KV – [geschwärzt] – VNR: [geschwärzt] – SIPID[#[geschwärzt]]Sehr geehrte Damen und Herren,
uns liegt eine Kündigung zu dem Vertrag (keine Teilkündigung; ganzer Vertrag wurde gekündigt) vor.
Eine Rückgewinnung des Vertrags ist nicht gewünscht. Die Beendigung der Versicherung erfolgt zum 01.09.2025 (ggf. vorbehaltlich fristgerechter Einreichung fehlender Nachweise / Unterschriften).
Mit freundlichen Grüßen
SIGNAL IDUNA Gruppe
Vertriebsservice Krankenversicherung
Ist doch toll, wenn man als Vermittler vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Für jeden Scheiß sollen wir nachbearbeiten und den Vertrag erhalten, was Rückgewinnung bzw. Stornoabwehr heißt.
Aber hier wird nach Fristversäumnis diese „Information" versandt? Kein Angebot für Zusatz-KV oder Anwartschaft, nicht einmal Hinweise dazu?
Hauptsache froh, dass die Dame weg ist?!
Und bevor irgendwelche Klugscheißer meinen, dass das Schreiben ja am Samstag zuging; das ist kein Werktag bei der Signal Iduna. Und selbst wenn er das wäre, so wäre es für fristwahrende Aktionen jedweder Art zu spät.
So reagiert man bei einer 19J-alten Dame, die nicht einmal ein Jahr lang Versicherte war? Rand-Info für Interessierte: Sie brach das duale Studium zur Beamtin ab und ist nun reguläre Auszubildende, daher nicht mehr PKV versicherungsfähig.
Ganz ehrlich: Wenn die Signal Iduna keine Lust auf die Öffnungsaktion hat, dann soll sie diese nicht anbieten.
Aber so ein respektloses Scheißverhalten hat niemand verdient!
Ich womöglich, doch sicher nicht die Versicherte, die hier gezielt benachteiligt wurde, indem man den Vermittler im Dunklen ließ, sie nicht informierte, erst nach Fristverstreichen reagierte, keine Fortführungs- oder Umwandlungsangebote gebend, jedoch den klaren Hinweis erteilend, dass sie als PKV-Kundin unerwünscht sei.
Welche Kunden will die Signal Iduna sonst nicht?
Ehrliche Frage, „liebe" Signal Iduna: mögt Ihr mir bitte eine Liste meiner sonstigen Kunden erstellen, die ihr nicht haben wollt? Gerne decke ich diese um, soweit möglich. Das gilt auch für mich, wenn Ihr mir alle meine Alterungsrückstellungen übertragt, nicht nur den ÜW, denn dann gehe ich mit gutem Beispiel voran!
Von wegen „gut zu wissen, dass es die blauen Penner aus Dortmund gibt"…
Ist die Öffnungsaktion nur für Beamte?
Es gibt ähnliche freiwillige Aktionen für Angestellte, die die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreiten. Diese wird aktuell u. a. von der Debeka, HUK-Coburg und Signal Iduna angeboten sowie über diverse Gruppenverträge auch bei anderen PKV, etwa Allianz, DKV, Hallesche etc. Also fast alle… irgendwie.
Wer in die PKV will, der kommt auch rein!
Nur über die Bedingungen muss man sprechen, denn teils ergibt der Abschluss keinen Sinn.
Aber offenkundig will die PKV ihre eigenen Angebote eigentlich gar nicht so anbieten, zumindest in Dortmund nicht. Wohlwollende Ausnahmen wie einen Volkswohl Bund oder Die Dortmunder außen vor, aber die sind auch keine Krankenversicherer und kooperieren (zufälligerweise?) nicht mit ihren PKV-Stadnachbarn. „Komischer" Zufall…
Daher gilt der alte Spruch: Drum prüfe, wer sich (ewig) bindet! Und wer eine gute PKV haben möchte, könnte dafür eine umfassende Beratung bei mir anfragen. Am besten jetzt! ;)