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Vorab: Ich beherrsche kein Latein, daher habe ich mir diese Übersetzung erstellen lassen: „Die Schreiber verstehen die Zahlen nicht.“. Klugscheißer dürfen sich gerne aufregen! 😉

Vorweg: Zur Vereinfachung verwende ich das Wort BAP für GKV und PKV, wobei BAP für Beitragsanpassung (gem. §203 VVG) steht.

Artikel-Überschrift der FR ist eine Lüge!

Zitat: „Beitrags-Schock für Privatpatienten – Mehrheit zahlt mehr als gesetzlich Versicherte“

Mit Verlaub, wie saublöd muss man sein, um so eine Scheiße zu behaupten!

PKV-Versicherte sind mehrheitlich Beihilfe-Empfänger

Die Mehrheit der PKV-Versicherten ist Beihilfeempfänger; ca. 90%, je nach Quelle. D. h. sie zahlen nur 20-50% des Tarifbeitrags, da der Rest über die Behilfe abgedeckt wird.

Die meisten GKV-Versicherten Beamten zahlen ihren vollen (!) GKV-Beitrag zudem allein, da es nicht überall die sog. pauschale Beihilfe gibt!

Selbst wenn alle (!) diese Beihilfe-Empfänger im Basistarif versichert wären, der fast immer so viel wie der Höchstbeitrag der GKV kostet, würden diese unter der GKV-Prämie liegen, die meist allein zu zahlen ist!

Es ist schlicht mathematischer Unsinn, dass unter diesen Bedingungen eine Mehrheit (min. 50% +1 Person) mehr als in der GKV zahlen soll. Diese Falschaussage verschlimmert sich zudem, wenn man bedenkt, dass PKV-Versicherte idR zu den Besserverdienern gehören und daher zumeist den Höchstbeitrag der GKV entrichten würden.

PVN der PKV ist günstiger als die SPV der GKV

Und spätestens bei der Pflegepflichtversicherung (kurz PVN) im Vergleich zur sozialen Pflegeversicherung (kurz SPV) ist diese Aussage nicht einmal im Ansatz richtig, denn die GKV-Versicherten der SPV zahlen hier fast ausnahmslos deutlich mehr als die PVN-Versicherten der PKV!

Fehlende Kontextualisierung bei der GKV-Steigerung

Die Berichterstattung der Frankfurter Rundschau (FR) über die angekündigten Beitragsanpassungen in der Privaten Krankenversicherung (PKV) zum Jahreswechsel 2026 wirft ein Schlaglicht auf ein verbreitetes Problem im deutschen Gesundheitsjournalismus: die einseitige Darstellung zu Lasten der PKV.

Insbesondere unter Berücksichtigung der Entwicklungen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die entweder unterkomplex oder schlicht falsch dargestellt werden. Bei diesem Artikel ist es schlicht falsch!

Der Artikel stellt dar:

Versicherung Erhöhung (Prozent)
Allianz Private Krankenversicherung

~ 11,0 %

Gothaer Krankenversicherung AG

~ 12,7 %

Barmenia Krankenversicherung AG

~ 11,6 %

HanseMerkur

~ 13,0 %

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

~0,4%

Zudem:

Der größte Klopper aus 2026 fehlt, die VKB mit BBKK/UKV mit ca. 40% BAP

Die FR schreibt, dass die GKV von durchschnittlichen 2,5% Zusatzbeitrag auf 2,9% steigen würde und folgert, dass die Steigerung nur 0,4% betragen würde. Meines Wissens wird die Prozentrechnung in der sieben Klasse gelehrt, oder nicht (mehr)?

Die Ungleichbehandlung der Steigerungsraten

Der Kern des Problems liegt in der fehlenden oder mangelhaften relativen Kontextualisierung der Beitragserhöhungen. Die FR präsentiert detaillierte, relative Steigerungsraten einzelner PKV-Anbieter, wie zum Beispiel 13 Prozent bei der HanseMerkur oder rund 11 Prozent bei der Allianz. Diese Zahlen werden isoliert betrachtet und als „Beitrags-Schock“ dramatisiert.

Gleichzeitig wird die Situation in der GKV nur am Rande erwähnt. Der Artikel führt korrekt an, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent auf mindestens 2,9 Prozent steigen soll. Das ist eine absolute Steigerung, obgleich in Prozent ausgedrückt!

Der journalistische Fauxpas: Die Redaktion versäumt es, diese Zahlen in eine vergleichbare Relation zu setzen. Statt die tatsächliche, relative Steigerung des GKV-Zusatzbeitragssatzes zu berechnen, wird der absolute Endwert genannt, was die wahre Dimension der GKV-Kostensteigerung verschleiert.

Hätte man einen GKV-Beitrag in Eurocent genommen, wäre es womöglich aufgefallen. Aber das ist zu viel erwartet, wenn man Meldungen Dritter abschreibt oder reproduziert, denn anders lässt sich der Fehler kaum erklären. Wer vorproduziert so Blödsinn, Reuters?

Korrekte Formel zur GKV-BAP:

Prozentuale Steigerung der GKV = [ (2,9 – 2,5) / 2,5 ] * 100 = 16,00%

Diese ~16,0 % für die GKV (bezogen auf den Zusatzbeitrag) liegen nicht nur im Bereich, sondern sind teilweise höher als die von der FR als schockierend dargestellten Steigerungen einiger PKV. Aber eben nicht aller!

Die korrekte Tabelle wäre demnach:

Versicherung Erhöhung (Prozent)
Allianz Private Krankenversicherung

~ 11,0 %

Gothaer Krankenversicherung AG

~ 12,7 %

Barmenia Krankenversicherung AG

~ 11,6 %

HanseMerkur

~ 13,0 %

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

~16,0 %

Absicht? Zufall? Dummheit? Eigentlich egal, denn wer auf dem Niveau eines zwitschernden US-amerikanischen Kurznachrichtendienstes arbeitet, sollte sich nicht Zeitung nennen!

Der Artikel ist kein fairer Vergleich! Damit erweckt die FR den falschen Eindruck, die PKV-Erhöhungen seien durchweg und massiv höher als die in der GKV. Das stimmt allenfalls partiell und steht im Widerspruch zu den Inhalten des Artikels der FR.

Alles wird teurer, PKV und GKV

Aber leider stimmt es teilweise, denn einige PKV-Kunden werden im Jahr 2026 an die 40% BAP erleiden, z. B. die VKB mit der BBKK und UKV. Ich schiele aber auch in Richtung Deutscher Ring, etc…

Aber wie erwähnt: nur teilweise, denn es betrifft ca. die Hälfte aller PKV-Kunden.

Dass es Kostensteigerungen gibt, ist normal. Unten dazu eine kurze Ausführung. Aber ich erwarte immer noch (!), dass Journalisten und Zeitungen die Wahrheit berichten und nicht den Verschwörungstheoretikern dieser Welt neues Futter liefern! Eine wichtige Frage dazu:

Wieso werden Leistungseinschränkungen der GKV nicht als indirekte Beitragssteigerung thematisiert?

GKV- & PKV-BAP sind ein MUSS

Weiterer Anstoßpunkt: die einseitige Darstellung betrifft, ist das Funktionsprinzip der PKV.

Die Anpassungen bei der PKV sind nicht willkürlich, sondern ein gesetzlich vorgeschriebener, nicht zyklischer Mechanismus.

Entweder es müssen in einem Jahr min. 5% zu viele Menschen gestorben sein oder die Kosten eines Jahres müssen min. 10% über Plan liegen. Stark vereinfacht, aber so dem Grunde nach funktionierend. Quelle: §203 II VVG

„(2) Ist bei einer Krankenversicherung das ordentliche Kündigungsrecht des Versicherers gesetzlich oder vertraglich ausgeschlossen, ist der Versicherer bei einer nicht nur als vorübergehend anzusehenden Veränderung einer für die Prämienkalkulation maßgeblichen Rechnungsgrundlage berechtigt, die Prämie entsprechend den berichtigten Rechnungsgrundlagen auch für bestehende Versicherungsverhältnisse neu festzusetzen, sofern ein unabhängiger Treuhänder die technischen Berechnungsgrundlagen überprüft und der Prämienanpassung zugestimmt hat. Dabei dürfen auch ein betragsmäßig festgelegter Selbstbehalt angepasst und ein vereinbarter Risikozuschlag entsprechend geändert werden, soweit dies vereinbart ist. Maßgebliche Rechnungsgrundlagen im Sinn der Sätze 1 und 2 sind die Versicherungsleistungen und die Sterbewahrscheinlichkeiten. Für die Änderung der Prämien, Prämienzuschläge und Selbstbehalte sowie ihre Überprüfung und Zustimmung durch den Treuhänder gilt § 155 in Verbindung mit einer auf Grund des § 160 des Versicherungsaufsichtsgesetzes erlassenen Rechtsverordnung.“

Das führt unweigerlich zu einer Treppenfunktion bei der PKV. Einige Jahre gibt es Ruhe, dann steigt die Prämie sprunghaft an. Ich nenne diesen Vorgang Sanierungsstau. Ein aus der Immobilienwirtschaft entlehnter Begriff.

Wichtig ist zu wissen, dass daher keine Panik aufkommen sollte, denn solche Sprünge sind nicht periodisch, sondern durch steigerungsarme Perioden unterbrochen. Nochmal: Einige Jahr gibt es Ruhe, dann eine höhere Anpassung.

Seitenhieb für Kennzahlen- und Garantie-Verkäufer: Wer klug ist, erkennt, dass Beitragsgarantien der PKV ein für dumm Verkaufen der Kunden ist, denn:

Wer lange nicht angepasst hat, schiebt länger einen Sanierungsstau vor sich her…

(PS. Ja, neue Tarife leiden auch häufig unter diesem Phänomen!)

Die FR hätte diese strukturellen Unterschiede erläutern müssen, um zu erklären, dass die Anpassungen in der PKV lediglich eine nachholende Reaktion auf bereits eingetretene Kostensteigerungen sind. So wie bei der GKV auch…

Warum das so ist und was man dagegen tun kann, sei an anderer Stelle diskutiert. Aber bitte fachlich korrekt!

Fazit: Mangelnde Recherche und Verzerrung

Die Berichterstattung der Frankfurter Rundschau ist in diesem Fall ein Exempel für „Journalismus“, der auf Empörung statt auf Aufklärung setzt.

Indem die Redaktion es unterlässt, die GKV-Steigerung korrekt ins Verhältnis zu setzen (~16,0 % Steigerung des Zusatzbeitragssatzes), wird eine Verzerrung zugunsten der GKV und zulasten der PKV geschaffen.

Die implizite Botschaft, dass die PKV-Beiträge „schockierend“ seien, während die GKV-Steigerungen beiläufig abgetan werden und die Leistungskürzungen unterschlagen werden, verkennt die ökonomische Realität:

Die Kosten im gesamten Gesundheitswesen laufen aus dem Ruder! Ob GKV oder PKV, die Bürger müssen tief in die Tasche greifen.

Die „Schocks“ finden an beiden Fronten statt. Nur eine solche kontextualisierte Darstellung ermöglicht es den Lesern, sich eine informierte Meinung über die wahren Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems zu bilden.

Hilft nix. Krone richten. Weitermachen. Wer mit einer guten PKV-Beratung weitermachen will, kann sich gerne online einen Termin bei mir buchen.

PS. Randbemerkung: Den Beitrag habe ich eingespielt bekommen, als ich News aus meiner einstigen Heimat Köln via Newsletter erhalten habe. Warum Frankfurt da reingerutscht ist, kP.

About the Author: Walter "Benzinfass" Benda

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